Gestern eine eMail von Michael Bernhard aus Leipzig erhalten. Er hat mir folgendes Manuskript zur Terminierung von AVRNT gesendet …. und da ist wirklich mal wieder Innovation drin!
Wer kennt es nicht: Ein Patient stellt sich mit “flauem Gefühl” und Palpitationen vor. Schnell ist ein EKG geschrieben und man identifiziert eine Schmalkomplextachykardie. Aufgrund des EKG Bildes und dem plötzlichem Beginn gehen wir von der Arbeitsdiagnose einer AV-Knoten Reentry Tachykardie aus.
Was ist nun die beste Behandlungsoption? Viele von uns werden automatisch zu Adenosin, manche vielleicht auch zu Verapamil greifen. Liegen Komorbiditäten vor (z.B. Asthma oder COPD), wird man sich mit dem Adenosin vielleicht schon etwas schwerer tun.
Häufig wird vergessen, dass es natürlich auch nicht-medikamentöse Behandlungsoptionen gibt: Die Vagusstimulation: Trinken von Kaltem Wasser, Valsalva Manöver … und der etwas Mutigere wird vielleicht auch eine Karotissinusmassage durchführen. Einen Überblick über die Effektivität verschiedener vagaler Manöver findet man hier. By the way, obwohl das Valsalva Manöver noch am Effektivsten ist, gibt es nur wenige Studien, die die Effektivität dieses Manövers tatsächlich untersuchen.
In dem Artikel von Haluk wird eine ganz andere, offensichtlich sehr Effektive Methode der Vagusstimulation vorgestellt: Der Patient sitzt auf einer Trage/im Bett und legt sich selbstständig nach hinten (supine Körperposition) und atmet langsam und tief (hohes ATemzugvolumen). Durch diese Umlagerung kombiniert mit dem Atemmanöver kommt es über Stimulierung der Bartrezeptoren zu einer starken Vagusstimulation. Die Autoren beschreiben zahlreiche Fälle mit der effektiven Nutzung dieses Manövers.
Michael Bernhard hat es bereits ausprobiert und teilte mir mit, es funktioniert tatsächlich! Und wenn nicht beim ersten Mal, dann vielleicht beim zweiten Manöver!
Danke Dir Michael für diesen klasse Tipp! Gerne können Sie mich auch per eMail kontaktieren, wenn Sie was Spannendes gefunden haben. Der Austausch ist sehr inspirierend!