Eigentlich kann ich es schon gar nicht mehr lesen … Wirklich ein alter Hut: Durchführung von Diagnostik und Therapie nach den in der Surviving Sepsis Campaign vorgeschlagenen 3h Bundles …
ist mit einem besseren “Outcome” … sprich Überleben assoziiert. Dies wird nun in einer großen multinationalen Studie, der IMPreSS Studie wieder gezeigt. Erschütternd ist, dass die “Quote” eines korrekt durchgeführten 3h Bundles (oder auch des 6h Bundles) ernüchtern niedrig ist. Da sind die eigenen Daten, die wir auch als eher mau betrachtet hatten, durchaus erfreulich! Also … vielleicht doch die eigenen Prozesse anschauen, die richtigen Patienten mit schwerer Sepsis oder septischen Schock erkennen, und standardisierte Diagnostik und Therapie durchführen.
Ein Schmankerl in diesem Artikel ist aber etwas anderes, im Text versteckt und lässt aufhorchen:
Auf Seite 3 des Artikels, im Methodikteil unter “Procedures” ist vermerkt, dass kein einziger Patient aus Deutschland eingeschlossen wurde, obwohl auch bei uns Opinion Leaders angesprochen wurden. DAs ist natürlich wirklich bitter, könnten u.a. folgende Ursache haben:
Mangelnde Ressourcen deutscher Zentren für derartige Untersuchungen, die letztendlich nicht gegenfinanziert sind
Wir stellen selbst fest, wie schwierig es unter den derzeitigen Bedingungen ist, qualitativ hochwertige Studien in unserem Setting durchzuführen. Deshalb sollten wir unbedingt versuchen, Finanzierungsmodelle z.B. über das BMBF zu entwickeln (wie es z.B. in Göttingen gelungen ist), um auch in der Notfallmedizin Beiträge für die Evidenz-basierte Handeln zu erarbeiten.