Vor ein paar Tagen stellte sich eine Patientin mit oben beschriebenen Symptomen vor. Der Hausarzt hatte ihr bei V.a. unkomplizierten Harnwegsinfekt Cipro verordnet. Die Schwere der Symptome hatte zugenommen. Nun stellt sich Patientin mit massivesten Beschwerden einschliesslich hohem Fieber vor.
Eigentlich kein aufregender Fall. Wir haben zunächst eine antibiotische Therapie mit einem Cephalosporin begonnen. Die Beschwerden wurden noch massiver, die Patientin wirkte schwerst krank. Unter der Vorstellung einer möglichen Infektion mit ESBL begannen wir mit einem Carbapenem. Die Symptomatik besserte sich rasch, im UKultur Befund bestätigte sich die Diagnose einer UTI mit ESBL. Wie weiter?
Wir haben uns für eine orale ambulante weitere Therapie mit Nitrofurantoin entschieden. Für viele unbekannt. Schaut man sich die Leitlinien durch, so ist Nitrofurantoin aufgrund des günstigen Wirkspektrums und der nahezu nicht vorhandenen Resistenzentwicklung zwischenzeitlich Therapie der ersten Wahl bei unkompliziertem Harnwegsinfekt. Vielen nicht bekannt.
Wer mehr wissen möchte kann sich einen hervorragenden Artikel zur Thematik im N Engl J Med durchschauen, oder auch die Leitlinien durchsuchen. Lohnt sich!
Insbesondere das Thema der Diagnostik ist hochinteressant: ein neg Stix bei typischen Symptomen schliesst die Diagnose NiCHT aus! Auch muss nicht jeder antiinfektiv therapiert werden. Eine Schmerztherapie und Beobachtung ist häufig ausreichend.
Hier noch die Zusammenfassung der empfohlenen Therapie (Bild aus dem NEJM):
Und hier noch eine interessante Zusammenstellung zu multiresistenten gram-negativen Keimen von der Ruhr-Universität in Bochum.
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