Immer wieder ist es beim Notarzteinsatz oder in der Notaufnahme notwendig, eine prozedurale Kurznarkose durchzuführen. Denken Sie an die Reposition bei Schulterluxation oder bei einer Luxationsfraktur. Auf dem 4. Adventssymposium hat sich Kollege Kostja Steiner aus Graz in hervorragender Didaktik diesem Thema gewidmet:Nach kurzer Einführung in die “üblichen Probleme” bei prozeduraler Kurznarkose mit Midazolam und Fetanyl (zunächst sind hohe Dosen notwendig, wenn die Schmerzen des Patienten nachlassen, ist der “adrenerge Reiz” weggefallen und die Narkose wirkt nun richtig und der Patient muss intubiert werden), zeigt Kollege Steiner auf, dass man mit Propofol, Ketamin (Aufpassen bzgl. der Verwendung des Racemats oder des S-Ketamin, es sind unterschiedliche Dosierungen zu verwenden!) und Midazolam eigentlich alle Probleme gut meistern kann.
Zu Beginn gab er einen Überblick zu den Nebenwirkungen (Fentanyl 9,5%, Midazolam 6,4%, bei Propofol nur 0,8% bzw. bei Ketamin in nur 0,7% der Fälle). Er gab aber auch in den Hinweis über die Definition der Nebenwirkungen (meist Hypotension bzw. Hypoxämie). Dann fasste er kurz die wichtigen pharmakokinetischen Daten zusammen:
Substanz | Maximale Wirkung (i.v.) | Wirkdauer |
Midazolam | 3-4 min. | Ca. 30 min |
Fentanyl | 4-5 min. | Ca. 30 min |
Ketamin | 40 sec. | Ca. 15 – 30 min |
Propofol | 30 sec. | Ca. 2-6 min |
Hier nun die empfohlenen Vorgehensweisen insbesondere unter Verwendung von S-Ketamin:
Die von Kollegen Steiner verwendete “Didaktik” ist exzellent, nein, sie ist phänomenal. Obwohl der Vortrag als “Kochrezept” verkauft wird, stecken zahlreiche Details in der Präsentation. Aus den Rückmeldungen von verschiedenen Teilnehmern kommt die einhellige Meinung: Neues gelernt, phänomenal präsentiert!
Nochmals herzlichen Dank an Kollegen Steiner, der sich diesem viel zu häufig vernachlässigten Thema in idealer Weise genähert hat. Wer mehr von Kollegen Steiner und seinen Aktivitäten wissen möchte, besucht seine Web-Site. Oder …. lädt “kostenneutral” sein Anästhesiebuch auf den eigenen Rechner. Ich finde, ein genial aufbereitetes Büchlein, aus dem auch der Notfall- und Intensivmediziner diverse Aspekte übernehmen kann (es sind unterschiedliche Varianten speicherbar). Trotzdem empfehle ich, sich durchaus auch mit der Originalliteratur (an die sich Kollege Steiner orientiert) zu beschäftigen. Viel Spass damit!
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