Valentin Fuster ist für viele Kardiologen ein bekannter Namen. Seine Initiativen in der klinischen und experimentellen Forschung haben wesentlichen Beitrag zu aktuellen Therapieoptionen akuter kardiovaskulärer Erkrankungen geführt.
Beim Durchblättern des J Am Coll Cardiol bin ich auf ein bemerkenswertes Editorial zur „translationalen Medizin“ von ihm gestossen. An Beispielen zeigt Fuster auf, dass die translationale Medizin zwischenzeitlich keine Einbahnstrasse ist. Früher sind Untersuchungen aus dem Labor in die klinische Medizin übertragen worden, zwischenzeitlich findet ähnlich häufig ein umgekehrter Weg statt: Klinische Beobachtungen werden weiter untersucht, um Mechanismen aufzudecken oder auch ganz andere Schlußfolgerungen zu erarbeiten.
In diesem Artikel wird u.a. ein aktuell weiter geprüftes Konzept der frühen Betablockergabe bei Patienten mit STEMI zitiert. Die intravenöse Gabe von Metoprolol vor PCI der Culprit Lesion führt zu einer signifikant niedrigeren Infarktgröße. Dies sind die ersten klinischen Untersuchungen zu einer Hypothese, welche im Tiermodell bereits evaluiert wurde. Alle Patienten erhalten innerhalb der ersten 24h Metoprolol oral als „Dauertherapie“.
Damit wird ein altes Thema aufgegriffen und verfeinert. Viele unserer Kollegen sind extrem vorsichtig, wenn es um die frühe Gabe von Metoprolol i.v. bei akutem Infarkt geht. Auch ich habe hier Situationen eines medikamentös induzierten kardiogenen Schock erlebt. Aus diesem Grund denke ich, dass man hier auf die Ergebnisse einer großen randomisierten Studie warten muss, bevor die klinische Praxis geändert wird.
Nichtsdestotrotz haben mir diese Arbeiten gezeigt, dass sich das Querlesen in Fachzeitschriften lohnt ….. senden Sie mir doch die PDF von interessanten Artikeln, die ich gerne hier einstellen werde. Und wer noch etwas über die Jugend lesen will, klickt hier. Encourage Browsing !!!