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Channel: Prof. Dr. Michael Christ – Blog des DGINA e.V.
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Orale Antikoagulation – To bridge or not to bridge

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Wie gehe ich mit Patienten um, welche eine orale Antikoagulation erhalten und eine kardiale oder nicht-kardiale Prozedur/Intervention nötig haben. Diese wichtige Frage …
wird in einer retrospektiven Analyse in Circulation näher analysiert.
Komplikationen treten in dieser Phase der Intervention relativ selten auf. Die wichtigsten weiteren Ergebnisse dieser großen Kohortenstudie von Patienten mit OAK bei Vorhofflimmern sind:
1) Unterbrechungen der oralen Antikoagulation wegen Prozeduren sind häufig, auch bei Prozeduren mit geringem Risiko einer Blutung.
2) Eine Antikoagulation zur Überbrückung wird in etwa einem Viertel betroffener Patienten durchgeführt. Dies hängt von verschiedenen Faktoren betroffener Patienten ab.
3) Die überbrückende Antikoagulation ist mit einer höheren Komplikationsrate (wie z.B. Blutung etc.) assoziiert.

Die Autoren ergänzen, dass insbesondere der Umgang mit DOACs offensichtlich noch sehr ungewohnt ist und hier wenig fundierte Handlungsweisen praktisch durchgeführt werden.

Zusammenfassend zeigt diese Studie auf, dass der Umgang mit Patienten unter OAC für viele sehr ungewohnt ist. Es gibt auch hier keine klaren Handlungsanweisungen, da die entsprechenden Leitlinien meist aus Expertenmeinungen bestehen. Wichtig für den Alltag ist, dass bei vielen Interventionen die Antikoagulation nicht unterbrochen werden muss. Ansonsten gilt es, das Blutungsrisiko bei Interventionen bzw. das Risiko durch Absetzen der Antikoagulation abzuschätzen und entsprechende Entscheidungen zu treffen. Bridging Konzepte bedürfen der interdisziplinären Absprache. Einige Krankenhäuser haben dies umgesetzt.


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