Beim Durchforsten des N Engl J Med am Ende der letzten Woche bin ich aufgrund des Titels auf den sehr spannenden Artikel ”Freedom from the Tyranny of Choice – Teaching the End-of-Life Conversation” gestossen.
Sie kennen die Situation: Eine 32jährige Patientin mit fortgeschrittenem Mamma-Carcinom stellt sich in der Notaufnahme vor. Es ist die Entscheidung zu treffen: Palliative Care oder Intubation und Intensivstation. Die Diskussionen, die um dieses Thema von den beteiligten Kollegen üblicherweise geführt werden, sind oft erschreckend: Sie ist ja noch so jung …. bis zu “Die Patientin hat keine Chance”.
Für mich haben sich folgende interessanten Aspekte ergeben:
1) Die Weiterbildung sollte auch den Aspekt “Kommunikation für Ärzte” umfassen. Ein derartiges Konzept wird bei uns von einer geniale Kursleiterin angeboten. Eigentlich ein Muss.
2) Patienten-zentrierte Kommunikation bedeutet nicht, dass man dem Patienten die Entscheidung überlassen kann. Nur etwa 16% der Patienten wollen diese Entscheidung alleine treffen.
3) Prognoseabschätzung ist der erste Schritt, um eine ausgewogene Empfehlung durchführen zu können bzw. eine Entscheidung treffen zu können. Hier sollten validierte Prognoseinstrumente verwendet werden und nicht Entscheidungen “aus dem Bauch” (obwohl wichtig) alleine getroffen werden.
4) Die Auswahl von Wahlmöglichkeiten überfordert Patienten. Es gibt Kommunikationsmodelle, die unterstützen entsprechend zu kommunizieren. Im Artikel erwähnt ist der SPIKES approach (“setting up”, “perception”, “invitation”, “knowledge”, “emotions”, “strategy and summary”). Aus meiner Sicht ein guter Weg, um sich bei den Gesprächen zu orientieren.
5) Und natürlich üben, üben, üben … und Feedback annehmen.
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